Dienstag, 28. April 2009

Was sich so alles verändert hat....


1. Benoit ist zurück nach Frankreich gegangen
2. Svetlana (Englischlehrerin) ist vom Spital zurückgekehrt
3. Ihr Sohn ist ebenfalls hier eingezogen, und dessen Sohn kommt manchmal auch hierher, macht 5 Generationen unter einem Dach…
4. Ich finde es nicht mehr spannend, jeden Tag mit der Metro zu fahren, weil sie stinkt und so langsam ist
5. Ich hatte meinen ersten russischen Sonnenbrand
6. Meine Gastfamilie nennt mich Ursinschka
7. Ich kann Karten lesen, mitdiskutieren, wo man am besten durchläuft, und neuen Studenten die Stadt zeigen
8. Ich war schon 2 Mal in der Ermitage und besuche eifrig die wichtigsten (100) anderen Must-Have-Seen
9. Ich kann mit Peterburgischen Fachbegriffen wie „Isaakievski sabor“ oder „Nevskii Prospekt“ oder „Wladimirskaja“ um mich werfen
10. Die letzen paar Tage war T-Shirt-Wetter angesagt und die Stadt ist so noch viiiiiel schöner (oh ja, ich liebe sie xD)
11. Ich habe aufgehört, die Frauen hier für ihre 10cm Bleistiftabsätze zu bewundern und bemitleide sie nur noch
12. Ich finde es normal, dass ein Minirock oberhalb der Arschbacken aufhört und 95% der Frauen schlank, sexy und stylisch sind
13. Ich habe mich damit abgefunden, dass frau 98% aller Männer nicht nachzuschauen braucht
14. Ich kann schon fast fliessend Russisch lesen und wenn jemand sehr viel Geduld hat, kann ich dem sogar erzählen, was ich den ganzen Tag so gemacht habe
15. Ich habe gecheckt, dass auch die meisten Russen Vodka effektiv aber zum … finden
16. Ich merke schon gar nicht mehr, wenn ich mal wieder über ein Loch im Asphalt steige
17. Ich trinke das Hahnenwasser auch abgekocht nicht mehr, weil es einfach hääässlich ist und zudem Schwermetalle enthält
18. Ich benutze ab und zu den Lift hier…. (wenn er 200 Jahre funktioniert hat wird er wohl nicht gerade abstürzen wenn ich darin bin)
19. Ich verspüre ein Gefühl des Nach-Hause-Kommens, wenn ich in meine Strasse einbiege
20. Ich habe keine Angst mehr vor den Polizisten hier und laufe wie alle Leute bei Rot über die Strasse, egal ob da ein Polizeiauto steht oder nicht.
21. Ich schaue nicht mehr jedes Mal genervt, wenn wieder irgendwo für einige Minuten eine Autosirene losgeht oder ein Polizeiauto vorbeifährt
22. Ich weiss, dass ich zwar manchmal lange Spaziergänge machen muss, aber immer irgendwie den Weg nach Hause finde :-D
23. Ich habe mich daran gewöhnt, dass am Morgen alte Frauen die Kübel durchwühlen und Männer ohne Beine am Strassenrand betteln
24. Ich finde nicht mehr, dass die Leute böse schauen
25. Ich weiss, dass man weeeeit weg gehen muss, wenn ein Strassenputzfahrzeug kommt, weil man sonst nass wird
26. Ich habe es aufgegeben zu hoffen, dass die Russen vielleicht doch noch merken, dass Vokuhila einfach SCHEISSE aussieht
27. Ich bleibe ruhig, wenn mein Nachbar um 22.00 Bassgitarre übt oder ein anderer seinen Volksmusiktag hat
28. Ich finde es nicht mehr lustig zu essen, ich fühle mich dick!!!:-P

Dienstag, 21. April 2009

ESSEN - meine Hauptbeschäftigung hier;-)

Die folgenden Zeilen widme ich meinem lieben Herr Vater, der mich ein Jahr lang davon überzeugen wollte, die Russen würden den Salat unter die Spagetthi mischen und aus Prinzip nur Eintopf kochen. IST NICHT SO!!! Ich weiss nicht, ob ich einfach bei der besten Köchin Russlands gelandet bin oder der schlechte Ruf ein Vorurteil aus der Sowjetzeit ist – jedenfalls liiiiiebe ich das Essen hier xD

Zum FRÜHSTÜCK gibt’s entweder Бутерброд, Блины, oder каша.
Каша (sprich Kàscha) ist eine Art Buchweizenbrei. Ich finde, es schmeckt wie Milchreis und wenn man es nicht gerade jeden Tag essen muss, ist es echt fein.
Бутерброд (sprich Buterbrod hahaha….) ist – tatatataaaa – ein Butterbrot!! In meinem Fall ein ungetostetes Stück Tost mit einer etwa 2 cm dicken Schicht Butter (ich übertreibe nicht, die gute Dame streicht die Butter nämlich nicht drauf, sondern schneidet Stückchen ab und LEGT sie aufs Brot (ähm nein, ich muss meine Brötchen hier nicht selber machen haha) und Schinken oder Käse. Ich hätte nie gedacht, dass ich zum Frühstück so was essen könnte, aber man gewöhnt sich daran... Gegen den übermässigen Butter weiss ich mich auch zu wehren: Entweder lege ich eine weitere Scheibe Brot darauf oder ich kratze die Hälfte weg und verstecke sie im Jogurthbecher oder Teepapier;-)
Last but not least – Блины (sprich Bliini), mein Lieblingsessen!!! Echt, man fühlt sich wie im Himmel, wenn man völlig verpennt am Tisch sitzt und ein Teller voller warmer, duftender Crêpes dahinschwebt… Meist gefüllt mit Apfelkompott oder selbstgemachter Marmelade……………… mmmmmmmmhmmmm.
(Also Mami, jetzt weisst du, was ich erwarte, wenn ich zurück komme;-))

MITTAGESSEN muss ich mir unter der Woche selbst besorgen, aber weil ich soooo viel zum Frühstück esse, reicht mir meistens ein Kaffee oder ein Apfel oder so. Am Wochenende gibt es Salat und eine Suppe (zum Beispiel die berühmt-berüchtigte Borsch-Suppe, die ich noch richtig gut finde). Wir gehen auch ab und zu in ein usbekisches Restaurant in der Nähe der Schule, und da gibt es echt extrem gute Sachen (man weiss einfach nie so genau, was man bestellt, aber es kommt meistens sehr gut raus;-) und dass ich georgisches Essen mag, das habe ich ja schon Mal gesagt…

Dann das ABENDESSEN. Meiner Meinung nach gibt es ein bisschen zu oft Fleisch (nämlich immer:-P), aber es ist eben sooo gut, dass ich das nicht unbedingt ändern möchte;-) Dazu gibt es meistens eine Variation von Kartoffeln (jedoch nicht zu vergleichen mit der englischen Variante….) und so was Sauerkrautmässiges. Uuuuuund (muss ich betonen) – ich esse das Zeugs!! Irgendwie hat sie den Dreh raus, dass das ganze gar nicht mehr nach Sauerkraut schmeckt und sehr lecker ist;-) Dazu gibt es Köhlsalat (oder iiiirgend so ein Ding halt, keine Ahnung….), das habe ich am Anfang schon nicht sehr toll gefunden, aber inzwischen schmeckt es mir auch.
Etwa gleich ging es mir mit der сметана (übersetzt als Saure Sahne, aber ich glaube, das gibt es nur in Russland…). Als sie mir das am ersten Abend über die selbstgemachten пельмени (Pelmeni, eine bisschen wie Ravioli) gehäuft hat, habe ich mich schon seeeehr nach Tomatensauce gesehnt, aber inzwischen esse ich es freiwillig…

Blöder ist es mit dem Trinken. Mineralwasser usw. gibt es in dieser Wohnung nicht, und vom Hahnen soll man nicht trinken. Deshalb hat man die Qual zwischen Tee (was ja nicht schlecht ist, aber auch nicht gerade literweise bitte…) oder abgekochtem Hahnenwasser… Das hat jedoch immer noch einen seeeehr bemerkenswerten Nachgeschmack, und ich kann mir nicht vorstellen, dass es sehr gesund ist. Hier wieder mein Überlebenstrick: Möglichst viel vom Wasserspender in der Schule trinken und in der Flasche nach Hause nehmen, dann ist es kein Problem. xD
Ah ja, und zum Tee tischen mir die Babuschkas immer viele Biskuits auf;-)

Also, wie ihr seht – viel Potential um so richtig schön dick zu werden haha. Dazu noch eine kleine Anekdote von meiner Russischlehrerin von der Schweiz: „das mit dem Essen in der Gastfamilie... Sie meinen es gut. In Russland ist es halt meistens ganz typisch, dass dem Gast ein volles Menu angeboten wird. Gehört zu der Gastfreundlichkeit. :-) Eine Freundin von mir hat versucht mindestens die Kalorien zu reduzieren und ist jede Nacht aufgestanden, um die von ihrer "Babuschka" gekochte Suppe aus dem Kühlschrank zu holen, das hart gewordene Fett abzuschöpfen und wieder schlafen zu gehen.“

Hahaha… jaa, man lernt sich zu helfen hier;-)

Mittwoch, 15. April 2009

Freundlichkeit

Es war vielleicht nicht ganz fair von mir, die finsteren Mienen am Montagmorgen in der Metro als allgemeinen russischen Gesichtsausdruck zu erklären. (Ein Postauto voller Kantischüler sieht früh morgens auch nicht besser aus;-) Zwar lächelt einem auch am Nachmittag bei Sonnenschein niemand freundlich an, aber man sieht trotzdem öfters ein fröhliches Gesicht, meistens wenn die Leute in Gruppen unterwegs sind… Oder habe ich mich einfach an die ausdruckslosen Gesichter gewöhnt? Ich weiss nicht, aber es kommt mir nicht mehr so extrem vor…
However, heute wurde ich mal wieder von der Freundlichkeit in Person bedient! Es gibt da einen Laden an der Strassenecke, in dem ich schon mehrere Male war. Diesmal habe ich mich nicht mit einem netten „dobri dien“ blamiert, als ich zur Kasse kam, sondern habe der Verkäuferin einfach meine Sachen hingelegt. Ohne Worte, ohne Lächeln, ohne Blickkontakt. Sie tippt, schaut dabei ans andere Ende des Ladens und fragt mich nach der Kundenkarte. Ich sage niet – so uninteressiert und verschlossen wie möglich. Sie sagt 210 Rubel. Schaut weiter an mir vorbei und ohne eine Regung im Gesicht zu zeigen. Ich strecke ihr 300 Rubel hin. Sie nervt sich, dass ich keinen 10 Rubel Schein habe. Knallt mir Rückgeld und Kassenzettel wortlos auf die Ablage. Schaut mir gelangweilt zu, wie ich mit grösster Mühe versuche, Rückgeld und Produkte zusammen zu klauben und einzupacken. Plastiksack käme ihr nicht in den Sinn. Ohne ein Dankeschön oder Auf Wiedersehen beiderseits verlasse ich den Laden. Also echt, jede Tankstellenverkäuferin um 4 Uhr Morgens ist besser gelaunt!
Oh bin ich gemein? Ist nur meine Erfahrung mit FAST allen Verkäuferinnen hier. Aber man darf das halt nicht persönlich nehmen und im Hinterkopf behalten, dass die Leute hier ihre Zuneigung einfach ein bisschen anders zum Ausdruck bringen:-) In diesem Sinne: En schöne obig allersiits!

Dienstag, 14. April 2009

Entwarnung

Aaaalso, Sveltana hat mir versichert, dass Galina zu keinem Zeitpunkt beleidigt oder wütend auf mich gewesen ist, sie war nur sehr besorgt, weil eine junge Frau wie ich doch viel mehr essen sollte!! ;-)
Aber ist eh noch schwierig, die Laune von russischen Leute zu lesen. Zum Beispiel sagen sie mhm total anders als wir. Wir sprechens ja schnell aus und gehen mit der Stimme in die Höhe. Die Russen ziehens unglaublich in die Länge und bleiben fast die ganze Zeit in der gleichen Stimmlage. Für mich kommt es total gelangweilt und gereizt rüber; es klingt, wie wenn man von jemandem am Telefon vollgequasselt wird und man nicht mehr richtig zuhören mag;-) Das ist echt noch verwirrend, wenn die Lehrerin ständig mhmmmmmm sagt, so quasi machmalvorwärtsichmöchtenachhause, aber weil das hier alle auf diese Art sagen, gehe ich davon aus, dass es normal ist:-)
Diese feinen Unterschiede machen manchmal mehr aus, als man denken könnte.

Soooo, und jetzt schaue ich mir noch die Kirche ganz in der Nähe an, in der Dostojewski geheiratet hat. Wir haben heute Mal wieder super Wetter, Sonnenschein und 10 Grad... Meine Papiere habe ich übrigens auch alle wieder, so stop worrying;-) xx

Sonntag, 12. April 2009

Sonntag, 12. April

HALLO SCHWIIZ!!! Oh, ist ja soooo lieb von euch, all das Interesse für meinen Überlebenskampf hier im kalten Osten und die vielen Bestätigungen, was das für ein schrecklicher Lift ist etc.… einfach sooo schön von euch zu lesen! xD Das mit den Kommentaren für meinen Blog scheint ja nicht wirklich zu funktionieren, ausser Patrick hat es noch keiner hingekriegt (ein grosses Bravo hierfür und vielleicht könntest du uns ja mal eine Anleitung dazu geben?) Ihr dürft natürlich auch gerne einfach Mails schreiben, da freue ich mich auch immer sehr!

Der Sonntag heute war einfach genial! Um 11 bin ich mit einigen aus der Schule in die Ermitage gegangen. Ist echt wahnsinnig, was für eine Sammlung an Kunstwerken da ausgestellt wird – ich hab erst einen Teil angeschaut und werde bestimmt noch gaaanz oft da hingehen, wir haben nämlich freien Eintritt mit der Schülerkarte :-D Ich wünschte, ich würde mehr von Kunst verstehen, aber auch wenn man sich die Bilder nur so anschaut, ist man berührt von deren Ausstrahlung und Schönheit… Das Museum ist im Winterpalais eingerichtet, und dieses Gebäude alleine wäre schon eine Sensation. Es ist sooo riesig und die einzelnen Räume so schön verziert und ausgeschmückt – manchmal fast ein bisschen zu viel und zu goldig, aber faszinierend. Freue mich sooo, dass ich noch 2 Monate hier sein werde und ganzganz viel da hineingehen kann!
Anschliessend bin ich zweien aus der Schule zum Marinski Theater gelaufen. Wir wollten Karten für eine Ballettgala heute Abend kaufen, aber die war leider ausverkauft, bzw. wir hätten noch Plätze in der Loge des Zaren bekommen, verhältnismässig billig sogar, aber ich hatte keine Lust, in Jeans und Turnschuhe da reinzusitzen. Deshalb werden wir nächsten Sonntag Nussknacker schauen gehen, bis dahin habe ich ja noch ein bisschen Zeit, um einen Pelzmantel und einen Jupe zu shoppen;-) Jaa, und dann sind wir in ein kleines Restaurant gesessen, das zufälligerweise ein Georgisches war. (Ich hätte das natürlich nicht gemerkt, aber der Slowake, der dabei war, konnte sehr gut Russisch und hat uns das gesagt:-) Ich wollte eigentlich nur einen Tee bestellen, aber weil alles so gut ausgesehen hat, musste ich doch ein bisschen mitessen – mannoman, die Georgier können wirklich super kochen!! Und guten Wein und Cognac haben sie auch;-) Ich fand das echt so spannend, dass wir da in dieses Restaurant hineingeraten sind, hätte ja nie daran gedacht, dass diese Leute so gutes Essen haben (und dass sie überhaupt existieren, so richtig, meine ich;-)). Wir gehen dann wiedermal da hin, bin ja gespannt, was die sonst noch alles anzubieten haben… Danach habe ich noch lange mit dem aus Slowenien geredet und ganz viele neue Dinge erfahren. Ich hab mir ja auch noch nie wirklich Gedanken über dieses Land gemacht (so wenig wie über Georgien:-P) und darum war es echt interessant, von einem Einheimischen zu hören, wie das Leben da so ist, über die EU zu diskutieren usw. Gute Horizonterweiterung:-)

Dafür gab’s ein kleines Drama, als ich nach Hause gekommen bin. Meine Gastmutter hat uns am Morgen, als wir zur Ermitage losgezogen sind, 3 Stück Kuchen oder so was mitgegeben. Für mich (und Benoit auch) war es klar, dass dies nun unser Mittagessen war, was nach dem Megafrühstück auch wirklich genug war. Ich bin dann so gegen 8 Uhr nach Hause gekommen und habe gedacht, ich könnte nun mein Abendessen haben. Sie hat mir auch tatsächlich Suppe und Salat hingestellt, aber mich dann gefragt, wann ich mein Abendessen haben möchte. Ich dachte natürlich zuerst mal Hääää?, und dass ich sie falsch verstanden habe, aber so wie’s aussieht, stellte die Suppe nur meinen um 6 Stunden verspäteten Zmittag dar, und irgendwo wartete noch mein Abendessen auf mich. Aber ich habe echt sooo keinen Hunger mehr und kann sicher nicht jetzt noch mehr essen! Ja, ist halt ein doofes Missverständnis…. Für sie sieht es so aus, als hätte ich mich für’s Mittagessen nicht abgemeldet, und für mich war es klar, dass ich den Kuchen zum Zmittag bekommen habe… Dabei habe ich noch versucht, ihr klarzumachen, dass ich erst am Abend zurück sein werde, und sie hat genickt, aber als ich meinen selbstgebastelten Satz später einem fortgeschrittenen Mitschüler vorgesagt habe, hat er mich nur sehr schief angeschaut – macht leider keinen Sinn, was ich da zu sagen versuchte… Naja. Ich hoffe, sie ist nicht zu fest enttäuscht und wird mich für die restlichen 7 Wochen nicht quälen:-P


Okay, und dann ist da noch was… Also, es ist ja ziemlich kompliziert, überhaupt nach Russland reinzukommen. Man muss zuerst Mal eine offizielle Einladung aus Russland bekommen, damit dann zur Botschaft nach Bern gehen, persönlich ein Visumsantrag abgeben, 1 Woche später das Visum persönlich abholen, beim Zoll eine Migrationskarte ausfüllen und sich zu guter Letzt noch registrieren lassen, wenn man mehr als 3 Tage in einer Stadt verbringt… Hab ich natürlich auch alles schön brav gemacht und die Kopie meiner Registration und meines Passes immer bei mir gehabt… Aber dann!! Ich weiss, kein Mensch wird mir das glauben, aber es ist die Wahrheit: Ich habe meine Registrationspapiere nicht verloren, sie sind verschwunden… Äusserst diskret und auf mysteriöse Weise. Ich weiss noch GENAU, wie ich sie in die Tasche gelegt habe, aber nun sind sie nicht mehr da…. Ich hab mein ganzes Zimmer auf den Kopf gestellt- da war nichts. Kann mir aber auch nicht vorstellen, dass jemand aus dem hintersten Winkel meiner Tasche ein 15x8 cm grosses Papierstück fischen und dabei Portemonee, Kamera und iPod übersehen sollte… Ich sag’s ja, unerklärlich (würklich mami!!!!)
Keine Ahnung, wahrscheinlich laufen hier alle ohne ihre Registrationsdaten herum, aber weil ich nun mal eine rechtschaffende Schweizerin bin, die immer schön brav ihr Ticket löst und den Blinker stellt, rechnete ich mit Verhaftung, Busse oder Erschiessung:-P Ich bin am Freitagabend trotzdem in die Stadt gegangen, ohne den blöden Zettel. Ich hab gedacht, so um 8 sitzen die Milizianeri sicher schon alle vor ihrem Vodka – weit gefehlt. Noch niiiie hatte es so viele graue Pelzmützen in den Metrostationen! Bei jedem Polizisten, an dem ich vorbeigelaufen bin, hab ich noch ein bisschen russischer geguckt (fällt einem auch plötzlich sehr leicht, wenn man sich verfolgt fühlt) und hab gedacht: oh Gott oh Gott, schau mich bloooooss nicht an!! Einmal wurde gerade eine Gruppe Leute neben mir kontrolliert– ich bin schnell vorbeigelaufen und hab sie ein bisschen bemitleidet… Hihi, ja, war noch ein adrenalinreicher Ausflug, aber eine Erfahrung wert;-)
Ich habe am Samstag dann die Schule angerufen und gefragt, was ich machen kann, und ich soll den Polizisten nun also sagen, ich hätte die Papiere zu Hause vergessen und wenn sie Schwierigkeiten machen, ihnen die Nummer der Schule geben. (jaja, als ob ich so viel sagen und verstehen könnte:-P) Obwohl, die Chance, dass sie mich kontrollieren würden, ist ziemlich klein. Zur Risikogruppe gehören primär junge Männer, die sich vor dem Militärdienst drücken oder einen Anschlag planen könnten.
Also ja, wahrscheinlich hätte ich am Freitag Abend nicht so um mein Leben bangen müssen, aber weil die russische Polizei nun halt doch einen ziemlich zweifelhaften Ruf geniesst, wollte ich auf Nummer sicher gehen. Aber ich bin dann Samstag und Sonntag trotzdem den ganzen Tag draussen rumgelaufen – und ist nichts passiert:-) Morgen werde ich neue Kopien bekommen und sie irgendwo festbinden, damit sie nicht wieder abhauen können;-)

Samstag, 11. April 2009

my home..

Eingang....... (inkl. Lift:-P)

Donnerstag, 9. April 2009

Donnerstag, 9. April 2009

Donnerstag, 9. April 2009
Heute Nachmittag habe ich mich mit Galina (die Freundin der Freundin von Marianne) getroffen. Weil sie am Telefon so gut Englisch gesprochen hat, habe ich eine Engländerin oder Amerikanerin erwartet, aber wie ich später herausfand, wurde sie in Kasachstan geboren und kam mit 20 Jahren ganz alleine nach St. Petersburg an die Universität. So schön, dass ich sie kennen lernen durfte, sie ist eine solch liebenswürdige Person. Sie hat mich gleich in ein Cafe eingeladen, wo ich zu meinem 1.russischen Kaffee kam. Schmeckte überraschend gut:-) Galina lehrt in der Universität Phonetik (daher wohl ihr tadelloses und akzentfreies Englisch), ist hochgebildet und hat mir so viele interessante Dinge über St. Petersburg und Russland erzählt – ich hätte stundenlang zuhören können. So weiss ich jetzt, dass die Metro so tief ist, weil sie unterhalb der Neva durchführt (!!!); wer Gagal war; wo man die besten Tickets für die Oper bekommt; was die Stadt Perm für eine Bedeutung hat undundund. Natürlich darf ich mich bei Problemen jederzeit an sie wenden, ganz nach dem russischen Sprichwort: Lieber 100 Freunde als 100 Rubel. Anschliessend sind wir noch zusammen auf den Markt gegangen, wo sie mir geholfen hat, Bananen und getrocknete Mangostreifen zu kaufen (extrem billig aber soooo gut!!). Weiss nicht, ob ich es das nächste Mal selbst hinkriegen werde, mal schauen:-P War jedenfalls sehr spannend auf dem Markt, aber alleine hätte ich den nie gefunden, geschweige denn etwas kaufen können – jaja, nicht’s geht über Beziehungen:-) Alles in allem ein superschöner Nachmittag, dazu das sonnige Wetter und ein wunderbares Nachtessen – was will man mehr xD

Auf dem Schulweg heute Morgen hat sich mir übrigens eine filmreife Szene geboten: Zwei Autos sind für ein paar Sekunden so Nahe nebeneinander hergefahren, dass wirklich nur noch der Rückspiegel dazwischen Platz hatte. Dazu haben sie versucht, den andern wegzudrängen und auszubremsen. Und das alles mit einer ziemlichen Geschwindigkeit mitten auf der mehrspurigen Hauptstrasse. Tönt vielleicht nicht so krass, aber ich habe so was bis jetzt erst im Kino gesehen und es ist noch beängstigend, wenn man das Gefühl hat, dass gleich eines der beiden Autos durch die Luft fliegen wird…

Mittwoch, 8. April 2009

Ich habe tatsächlich auf Russisch eine Simkarte kaufen können!!!! Der Wahnsinn, freue mich soooo!! Weiss zwar nicht so ganz, was ich alles gekauft habe, aber es funktioniert (rabotaet:-D) Der Verkäufer konnte etwa so gut Englisch wie ich Russisch, war ziiiiemlich kompliziert das ganze, aber er war extrem geduldig und sehr freundlich. Der Rest des Nachmittags habe ich damit verbracht, ein Einkaufszentrum zu finden. Tönt vielleicht blöd, aber es ist gar nicht so einfach, aus dem Krüsimüsi von kyrillischen Geschäftsnamen etwas Migrosartiges zu entdecken… dazu kommt noch, dass alle Strassen so überdimensional sind und man aufpassen muss, dass man sich nicht verläuft:-P Irgendwann bin ich dann in einem Tante Emma Lädeli gelandet – alles extrem staubig und dreckig, aber ich habe es geschafft, Äpfel und Orangensaft zu kaufen (jaja, das soll mir zuerst mal einer von euch nachmachen haha). Die Verkäuferin hat zwar etwas ungehalten reagiert, als ich nicht gleich kapiert habe, wie viel es kostet (russische Zahlen sind ja eine Kunst für sich…), aber daran habe ich mich langsam gewöhnt, dass die Leute mir nicht gerade um den Hals fallen, wenn sie merken, dass es mit meinem Russisch nicht weit her ist. Ich weiss nicht, ob sie einfach was gegen Ausländer haben oder ob sie mit der Situation so überfordert sind, dass sie ein bisschen kratzig werden (die wenigsten Leute können hier auch nur die Basics in Englisch).
Ansonsten kriege ich es irgendwie schon ganz gut hin mit dem krass-russischen Blick, jedenfalls werde ich immer Mal wieder nach dem Weg, Feuer oder für eine Unterschriftensammlung angefragt;-) (ja gut, vielleicht gucke ich auch einfach so furchtbar freundlich, dass alle mit mir reden wollen:-P)
Den Lift benutze ich übrigens wirklich nie, obwohl ich dafür immer einen schiefen Blick von der älteren Babuschka kriege, die in der geöffneten Tür auf mich wartet und mit Handzeichen auf den Lift energisch auf mich einredet. Als ich heute etwas atemlos im 4. Stock angekommen bin und sie mir wiederum etwas über den Lift erzählen wollte, habe ich einfach gesagt: Ja Sportsmenka!, worauf sie gelacht und mir auf den Rücken getäschtelt hat. Ach, sie ist so süss;-)

Dienstag, 7. April 2009

Inzwischen hat Galina eingesehen, dass sie uns alles aufschreiben muss, weil wir (=Benoit und ich, dazu später) zwar lieb lächeln, aber auch nach der dritten Wiederholung kein Wort verstehen. Deshalb holen wir jeweils den Dix und übersetzen den Zettel Wort für Wort und überlegen dann, wie man das ganze zu einem sinnvollen Satz zusammenfügen könnte (halt so, wie man das mit Lateinübersetzungen auch macht xD). Was sie noch nicht so ganz raus haben, ist, dass sie uns besser „Wann Frühstück“ statt „Wann würdet ihr denn morgen am liebsten frühstücken, so gegen halb 9 oder schon früher?“ fragen sollten… Und wenn es gar nicht mehr geht, wird die Tochter im Spital angerufen, die dann dolmetschen muss.
Wir waren heute noch auf einer Stadtführung, es war saukalt und ich werde mir das alles mal noch in Ruhe anschauen gehen… Aber die Architektur ist atemberaubend und sooo imposant (zwischendurch aber auch hässlich kitschig…)

Sonntag, 4. April und Montag, 5. April 2009

Mein erster Eindruck von Russland ist vor allem grau, düster und schmutzig. Als wir im Anflug auf St. Petersburg über die matschigen Felder mit den kahlen Bäumen flogen, fühlte ich mich in einen verblichenen Bildband der Sowjetunion versetzt. Sogar die Autobahn scheint von oben gesehen dreckig. Zwischen den alten Fabrikgebäuden (die mich unweigerlich an das Atomkraftwerk von Springfield erinnern…) hat es grosse hässliche, braune Flecken, die kein Acker, kein Wald und keine Müllhalde sind, sondern nach Lust und Laune ein bisschen alles… Gut, das ist jetzt von oben betrachtet. Vielleicht hat ja schon alles seine Ordnung (naja..:-P) Immer wieder überfliegt man alte Barracken, von denen man nicht weiss, ob man sie eher für KZs oder Gemüsezuchthäuser halten soll. Vertrauenserweckend sah es jedenfalls nicht aus…
Im Flughafen angekommen habe ich meinen Koffer gepschnappt und hab dem Zollbeamten am Ausgang die Medikamente für Mariannes Freundin unter die Nase gehalten. Er hat nur kurz drauf geschaut und mich dann kommentarlos durchgewinkt, hätte auch Opium transportieren können;-) In der Wartehalle wartete bereit der Fahrer von Liden und Denz auf mich, er war sehr freundlich und sprach akzeptabel Englisch. Zusammen mit einer Deutschen haben wir uns nach etwa 20 Minuten auf den Weg zu meiner Gastfamilie gemacht.
Autofahren ist hier ein bisschen „männlicher“ als bei uns, das heisst es fährt jeder so schnell er will (die Nummernschilder sieht man vor lauter Dreck eh nicht mehr), es wird per Blinker geellbögelt was das Zeug hält (der Stärkere gewinnt...) und Fussgänger werden schlichtwegs weggehupt (wie auch alles andere, was im Weg steht). Besonders lustig finde ich, dass über den Ampeln sowohl für die Fussgänger als auch für die Autos ein Countdown angezeigt wird, wann die Ampel wieder auf rot schaltet…
Das Haus meiner Gastfamilie sieht von aussen ziemlich unscheinbar aus (an St. Petersburger Verhältnissen gemessen….) Dafür blieb mir der Atem stehen, als ich die „Eingangshalle“ betrat. Die ist so etwa 3-5 Meter hoch (ähm ja, meine eingene Schätzung), und sie muss einmal sehr prunkvoll gewesen sein. Die Decke ist mit hübschen Stuckaturen bestückt, allerdings schon etwas in die Jahre gekommen. Die Farbe an den Wänden ist verblichen und am abbröckeln, und irgendwo steht noch so was in der Art „Griechische Säulen“. Ich hab meine Überraschung jedoch schön für mich behalten. Als ich aber dann mit meinem Koffer und Chauffeur in dem etwa 1x2x2 Meter grossen Lift einquetscht war, verloren meine Nerven die Nerven;-) Das Ding rüttelt, ächzt und stöhnt so entsetzlich, man glaubt jede Seilwinde einzeln knirschen zu hören… Ich hab mir geschworen, fortan per Treppe in den 4. Stock zu steigen. Alleine werde ich in diesen Kasten niemals einsteigen!! Ich hab nur noch gelacht, leise zwar und so, als ob ich husten müsste, dafür die ganze Fahrt lang. Die Situation war einfach zuuuu komisch lol.
In der Wohnung angekommen wurde ich auf Russisch von einer etwa 60 jährigen Frau begrüsst, Babuschka Galina. Später kam noch ihre Mutter, Babuschka Valentina hinzu. Eigentlich sollte noch die Tochter von Galina da wohnen, die Englischlehrerin ist, aber wie es der Zufall so wollte, liegt die arme Frau derzeit im Spital… Ähm ja, bleibt noch zu erwähnen, dass die beiden Frauelis kein Wort Englisch sprechen (wirklich keines!!), was nicht immer ganz einfach ist. Hier ein Hier ein Beispiel, wie das mit der Kommunikation so funktioniert. Das Problem ist auf den 1. Blick nicht weiter kompliziert: Ursina hat Durst. Also bastelt sie aus Sprachführer und Wörterbuch den fantasievollen Satz „Ich möchte Glas Wasser“ zusammen. Ihrer Ansicht nach würde das Ja chotela stakan wada heissen (wenn man die Grammatik beiseite lässt:-P). Ich zeige den Satz der Grossmutter, welche mir zuerst Mal klarmacht, dass es wadi heisst, und zwar nicht einfach wadi, sondern wadiyjiyiy mit diesem komischen i, das kein.. ähm, also ich jedenfalls nicht aussprechen kann;-) Okay. Dann eben wadiyiyiyi. Ich folge ihr in die Küche, wo sie mir einen Tee andrehen möchte, die gute Frau. Tee hatte ich aber schon genügend, und gegen Durst hilft das auch nicht viel. Wadiyiyi will ich!! Es folgt eine längere Diskussion mit Nein Fingeraufteetasse und Ja Fingeraufglas. Zwischendurch erklärt sie mir im schönsten Russisch, wie der Teekocher funktioniert. Charascho…:-P Mit choladna, (heisst meiner Meinung nach kalt) und etwas Körpereinsatz gibt sie mir schliesslich eine Art Blumenvase, die tatsächlich Wasser enthält! Allerdings sollte man hier das Wasser nicht vom Hahnen trinken (leiderleider, sonst hätte ich mir schon längst selbst geholfen (frei nach Wilhelm Tell;-)), und ich vermute, dass in dem Krug wirklich feinstes St.Peterburger Hahnenburger war (insbesondere, nachdem ich beim Zähneputzen den gleichen komischen Geschmack im Mund hatte…) Naja, das nächste Mal werde ich einfach Vodka bestellen, da weiss man, was man hat;-) (Es gibt nämlich keine einzige Mineralflasche im Haus, dafür diverse andere lol.)
Ich habe mich den ganzen Abend über so blöd gefühlt, weil ich kein Wort verstand, wenn die beiden auf mich einredeten und ich ihnen auch nicht klar machen konnte, was ich wollte. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie die einfachsten Sachen so schrecklich umständlich werden, wenn man nicht miteinander reden kann… Aber es ist eine spannende Erfahrung!
Am nächsten Morgen habe ich dann noch meinen französischen Mitbewohner kennen gelernt. Er war am Anfang etwas verwundert, dass ich ihm mit dem Übersetzen einiger Wörter vom Englischen ins Russische nicht helfen wollte, weil er dachte, ich würde zur Familie da gehören;-) Er heisst Benoît und wie sich herausstellte, „spricht“ er noch schlechter Russisch als ich – man stelle sich mal so was vor:-P Dafür hat er Germanistik studiert und ist echt easy drauf. Zudem ist er Polizist, sieht ziemlich stark und krass (russisch) aus und hat einen besseren Orientierungssinn als ich (schwiiierigschwierig:-P) Trotzdem mussten wir uns am Montag auf dem Heimweg halt doch als Ausländer outen und zähneknirschend die Stadtkarte hervorholen… Ansonsten gebe ich mir in der Stadt immer grosse Mühe, viel russisch und wenig touristisch auszusehen, sprich: Undurchdringliches Gesicht, Blickkontakt vermeiden und mit schnellem Schritte so tun, als ob man wüsste, wohin man läuft. Macht Spass xD. Die Metro liegt unglaublich tief unter der Erde. Dazu kommt die unerträgliche Hitze dort unten, aber den Russen scheint das nichts auszumachen, die warten total cool mit Handschuhen und Mantel auf die Metro, während ich mir Schal und Jacke vom Leib reisse um nicht völlig verschwitzt in der Schule anzukommen.
Das Schulgebäude sieht von aussen gewaltig schrottig aus, aber innen ist es noch recht schön, jedoch wie alle Gebäude hier total überheizt. Die Heizungen werden von der Stadt reguliert, und solange es draussen kalt ist, läuft alles auf Vollturbo. Abstellen geht nicht. Wie man sich gegen die voll aufgedrehten Heizungen wehren kann , wird in der Cafeteria eindrücklich demonstriert: Einfach die Klimaanlage dazu laufen lassen... In den Schulzimmern sind die Fenster immer weit geöffnet, weil man sonst in der Badehose dasitzen müsste. Soviel zum Kyoto-Protokoll:-P

Noch ein bisschen was zur Wohnung meiner Babuschkas: Sie war früher wohl mal eine Kommunalwohnung, ist aber echt schön. Zwar alt, aber in einem gewissen Sinne stilvoll), sehr hohe Räume (bin ja sehr schlecht im schätzen, aber 2.5 bis 3 Meter hoch sind sie schon), eine Art Stuckatur an der Decke, und genauso überheizt wie alle Gebäude hier. Das Haus wurde 1863 gebaut; eine Tatsache, die mich immer wieder mit Ehrfurcht erfüllt. Was diese alten Steine alles „erlebt und gesehen“ haben, ist schier unfassbar: Den ganzen Pomp der Zarenzeit, Revolutionen, fast zweieinhalb Jahre Belagerung im 2. Weltkrieg, Sowjetzeit, die Wende… Man fühlt sich so klein und unbedeutend, wenn man in dieser Wohnung lebt und ein bisschen darüber nachdenkt, was um dieses Haus herum schon alles passiert ist. Wie alles so vergänglich ist und man selbst nur ein winziges Puzzlestück in einem endlosen Bild ist… Babuschka Valentina ist 85 Jahre alt und ich würde sooo gerne erfahren, wie sie sich während den verschiedenen Regimen gefühlt und wie sie gelebt hat. Aber dafür muss ich noch ein bisschen Wortschatz lernen:-P Weiss auch nicht, ob sie überhaupt darüber reden würde. Aber nur schon das Wissen, dass diese Frau ein so bedeutsames Stück der Weltgeschichte hautnah miterlebt hat und mir trotzdem immer so süss zuzwinkert und ganz normal Tee kocht, löst irgendwie ein spezielles Gefühl aus und man merkt mal wieder, dass es bedeutendere Dinge im Leben gibt, als die schönsten Winterstiefel zu besitzen…
Aber bei allem Respekt vor dem Alter dieser Wohnung, es stresst trotzdem, dass ich die Fenster nicht öffnen kann, mir die ganze Nachbarschaft ins Zimmer schauen kann und es keine Rollläden hat…. (Aber frau kann sich da gut helfen und einfach ein Haarband über die Augen ziehen;-)

Fazit: Ich liiiiiiiiiebe es hier zu sein und mir geht es super!!! Auch wenn ich mich manchmal frage, wie man eigentlich auf die abgedrehte Idee kommen kann, für 3 Monate nach Russland zu gehen;-)