Donnerstag, 18. Juni 2009

Boattrip (12.-14. Juni)

Nur noch 10 Tage, und ich bin wieder zurück in der Schweiz… Die Zeit vergeht so schnell, unglaublich. Es gefällt mir inzwischen echt gut hier, trotz staubigen Strassen, dreckigem Haus und allgemein eher weniger Komfort. Ich habe das „Lagerhausleben“ wirklich schätzen gelernt, so viele tolle Leute getroffen und Russland aus verschiedenen Perspektiven erlebt – letztes Wochenende sogar aus der „Bootsperspektive“.

Ich hatte nämlich das Glück, mit einer Jugendgruppe hier mit auf einen Boattrip gehen zu können. Wir haben uns Freitag um 4 Uhr morgens getroffen und sind dann mit 2 Minibussen etwa 3 Stunden irgendwo in die Pampa gefahren – keeeine Ahnung, wo wir gelandet sind und die langen Namen der Dörfer konnte ich mir sowieso nicht merken:-P
Die ersten 2 Tage waren extrem friedlich, habe viiielvielviel Wald gesehen, das schöne Wetter genossen und versucht, die russischen Gespräche um mich herum zu verstehen (oder wenigstens, wovon sie sprachen:-P) Aber die meisten waren Studenten und sprachen sehr gut Englisch oder sogar ein bisschen Deutsch. Eine schon etwas ältere Frau auf meinem Boot sprach jedoch kein Englisch, und sie war sooo geduldig und hat mit mir endlose Gespräche über alles mögliche geführt – habe echt davon profitieren können und war immer wieder lustig, auf welchen Umwegen wir mit Umschreiben und Pantomime schlussendlich auf den gesuchten Begriff gekommen sind…Das Essen war nicht unbedingt schmackhaft, aber russisch (viele Köhl-Gurken-Tomatensalate mit Mayonnaise, Fischsandwich, Kascha mit Dosenfleisch….) und „natürlich“. Das Wasser haben sie einfach aus dem Fluss genommen und abgekocht – hat auch mit vielen Teebeuteln noch nach Erde geschmeckt:-P Aber was will man machen, und umgebracht hat es mich auch nicht… Übernachtet haben wir in Zelten.
Am Samstagabend war es dann vorbei mit der Idylle. Ein starker Regen hat uns alle total durchnässt und wir fanden erst um 11 Uhr einen Platz zum Übernachten. War noch recht speziell während diesen kalten, nassen Stunden auf dem Boot, habe sooo komische Dinge angefangen zu denken und mir nur immer wieder gesagt: Egal was noch alles passiert, du wirst nicht daran sterben und irgendwann wird es wieder besser… Und es wurde wieder besser! Habe mich noch nie in meinem Leben so sehr auf ein Lagerfeuer gefreut und war so schön, um das Feuer herumzustehen, warm und trocken zu werden und über die furchtbaren letzten Stunden zu lachen. Am nächsten Morgen war es immer noch durchzogen, aber wir erreichten bereits am Nachmittag unser Ziel, daher war es okay.
War wirklich ein suuuuuper Wochenende, zwar nicht immer sehr lustig, aber allemal eine Erfahrung wert! War schon ein bisschen komisch, nach 3 Tagen Wald und Fluss wieder in die Zivilisation zurück zu kommen, und ich hatte echt Mitleid mit den Leuten, die mit uns im Zug und Bus mitfahren mussten;-)

Inzwischen bin ich wieder sauber und habe nicht Mal eine Erkältung davongetragen, dafür erinnern mich unzählige Mückenstiche noch schön an mein Abenteuer:-P



Auf der Base von Jugend mit einer Mission gibt es nicht mehr viel zu tun, weil die meisten Ministries Sommerpause haben. Aber mir ist trotzdem nie langweilig, ich geniesse einfach das schöne Wetter und die Zeit mit meinen neuen Bekanntschaften. Gestern war ich beispielsweise bei einer australischen Missionarsfamilie eingeladen (die haben einen klasse Humor, aber ihr Englisch ist ein bisschen tricky;-), und morgen gibt’s Barbecue an einem FlussJ Hoffe euch geht’s auch allen gut! Mega liebe Gruess und danke fürs Interesse… xxx

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