Ja, mein Blog liegt brach. Und ja, eigentlich ist es gar kein schlechtes Zeichen. Dennoch wage ich mal einen Schnelldurchlauf:
Mein romantisches Wochenende war leider sehr schnell auch wieder vorüber - mal abgesehen davon, dass ich mich sehr gefreut habe, Roger endlich mal wieder in die Arme zu schliessen, war mein Helsinki-Trip auch generell eine interessante Erfahrung, weil Ausflüge für (zumindest einige) Petersburg wie die Luft zum Leben gehören. Zum einen ist da alles viel billiger, zum anderen "enthält die Milch da kein Antibiotika". Genau. Deshalb fahren viele Leute da zum Einkaufen hin, wie bei uns nach Deutschland. Obwohl es etwa 5 Stunden länger dauert und man gefühlte 5 Mal durch die Passkontrolle muss:P
Helsinki war für mich wie ein Stück Heimat: überschaubare Strassen, saubere Trottoirs, abgasgeprüfte Autos, Bäume, hilfsbereite Menschen, die gut englisch sprechen, schöne Männer, lateinische Buchstaben (oh ja, das sollte man mal nicht unterschätzen...;) ...
Naja, und dann ging schon der Alltag wieder los: arbeiten, ausgehen, arbeiten... Dazwischen ein klassisches Konzert (vom Goethe gesponsert:D), mit Karin bis in die Morgenstunden ihren Geburtstag feiern, Russischtandem, Russischstunde, russische Freunde treffen, kaukasisch essen (von Jana eingeladen :D), tawanesisch essen (von einem taiwanesischen Studenten gekocht).. langweilig ist es nie, ich bin echt froh, überhaupt mal einen Abend für mich zu haben. Aber eben auch nicht spektakulär genug, um euch jedes Detail davon erzählen zu müssen;)
Letzten Sonntag hatte ich dennoch einen kleinen Durchhänger: Ich dachte, ich halt das nicht mehr aus: wenn ich mein Brot auf den Esstisch gelegt habe, will ich nicht danach mehr reinbeissen, weil der ganze Tisch einfach nur KLEBT, es stehen ständig angebissene Essensreste in der Küche, abräumen und abwaschen ist in diesem Haushalt ein Fremdwort, Toilette riecht so in etwa wie eine Öffentliche, Waschmaschine funktioniert nicht richtig, Metro ist überfüllt, die Sonne habe ich gefühlte drei Jahre nicht mehr auf meinem Gesicht gespürt, im Goethe musste ich mich ständig bemühen, eine Beschäftigung zu kriegen... und ich dachte, die drei Monate nehmen nie mehr ein Ende.
Dann aber kam der hormonelle Umschwung.... oder eh ja, für alle, die das jetzt gar nicht so genau wissen wollten;D : Jetzt geht es mir jedenfalls wieder gut;) Wohnung ist noch immer scheiss-dreckig, aber was soll's, einfach die Gabel auf den Teller und nicht auf den Tisch legen und sich an Papis öffentliche-Toilette-Devise halten: ACHTUNG! nüt alange! ;D (remember?;) und aaaa, morgen in drei Wochen sitze ich sowieso schon im Flieger!! Klar freue ich mich, aber wenn ich zurückdenke, ist die Zeit auch viel zu schnell vorüber gegangen...
Im Institut arbeite ich jetzt weniger für die PR-Frau, sondern für die Projekt-Koordinatorin; d.h. ich telefoniere viel, hole Offerten bei Transportunternehmern ein, informiere mich über die Versicherung der Ausstellung, erstelle einen Aufenthaltsplan für unsere Gaste des Filmfestivals (richtige Schauspieler wuhuuu;P), bespreche die Flugzeiten mit den Agenturen... meiner Meinung nach die beste Arbeit überhaupt!
Würde zurück in der Schweiz am liebsten gleich irgendwo als Projektassistentin anheuern... Aber ja, Uni ist ja auch nicht soooo schlecht;)
Ganzganz vieli liebi grüess und bis baaahaaaald :D